Gescheides









A piece of furniture
(Gedanken über den wahren Surrealismus)






Die Reinkarnation eines metaphorischen Möbels im Augenblick seiner Metamorphose.

Metamorphes Möbelstück in Reduktion auf eine elementare Form der Zweckgebundenheit.

Und dennoch kann ich mich nicht des Gedankens erwehren, der einer Vorstellung nachzuhängen geboren scheint, es handele sich hier um ein Möbel, dessen Große und Dimension den Rahmen üblicher Wohnverhältnisse zu sprengen geeignet ist.


Klicken sie hier, its surreal damit sie sehen was ich meine: Aber lesen sie vorher den nachfolgenden Text.

A piece of furniture
(Gedanken über den wahren Surrealismus)

Eine Fortführung surrealer Fotografie, die aufgrund geschickter Positionierung für uns als gewöhnlich
eingestuften Gegenständen in ein passendes Umfeld, eine immer wieder verblüffende surreale
Wirkung erzielt. Dabei ist es unbedingt von entscheidender Bedeutung, dass ein eventuell
eintretender Abnutzungsgrad der optischen Wirkung vermieden wird, So ist unmöglich, ein
einmal erzeugter visueller Eindruck einer Wiederholung zuzuführen. Das Arrangement muss aus
der Intension heraus erwachsen und kann durchaus auch einer Ähnlichkeit zugeführt werden.

Manch Surrealistisches ist aber erst aufgrund des Betrachtens, des aufgenommenen Bildes erkennbar.

Die Quintessenz aber ist und bleibt, dass immer ein Mangel vorhanden sein muss. Der Einsatz dieses
Mangels ermangelt in seinem eigenen Mangel absolut und ist sozusagen der Samen des Surrealen.

Es ist obsolet, sich des Surrealen gedanklich nähern zu wollen, denn wird dieses als erkannt
festgestellt, bleibt nur noch Objektivität übrig. Der Augenblick, in dem wir das Surreale
wahrnehmen, ist auch mit unseren Gefühlen gepaart, die uns den surrealen Eindruck
vollkommen erleben lassen. Da dieses Gefühl nicht von Dauer ist, meist nur sehr kurz zu
erfahren, betrachten wir das Surreale meist immer nur mit unserem zweiten Blick. Dieser Blick
kann niemals dem Ersten gleich sein. Optisch sehen wir die gleiche Abbildung, doch unsere
Empfinden ihr gegenüber hinkt weit hinterher.

Somit ist man gezwungen, sich stets auf die Suche nach dem Surrealen zu begeben, um sie immer wieder neu zu erleben.

Auf diesem Weg der Suche verhält es sich ganz genau so wie beim Erleben der Surrealität. Es ist ein
Mangel von Nöten. Dieser Mangel ist aber nicht zu erzwingen, sondern stellt sich ganz von selbst
ein. In dem Moment, in dem ein Mangel sich in den Vordergrund schiebt, ohne dass er selbst erkennbar offensichtlich wird, lediglich der Situation dienlich, passiert das Unglaubliche und Surreale.

Erleben wir einen solchen Moment, gilt es, ihn festzuhalten und umzusetzen. Er sollte zumindest in
einer kurzen Notiz oder Skizze festgehalten werden.

Die Eigenart des Surrealen ist aber immer ihre Unberechenbarkeit. Sie ist nicht greifbar und
unterliegt einer eigenen surrealen Wandlung. So ist das Ergebnis immer ein anderes, als das von
Anfang an in Angriff genommene.

Es stellt sich nun die Frage, ob das Erkennen, und ich meine hier das vollumfassende Erkennen, der Surrealtiät, diese nicht im selben Augenblick tötet und dadurch, dass man ihr Geheimnis nun
gelüftet hat, lediglich die Erinnerung erhalten, über das Erfahrene, bleibt, gleichwohl aber nur auf
den beschränkt ist, der dahintergekommen ist und sich lediglich in seinem Wissen ein Bade
gönnen darf und jeder andere, der nicht wie der, der zuvor erfuhr, unwissend sich gegenüber
der Offenbarung der Surrealität entgegenstellt, nicht wissend ist, ohne dass er es selbst wüsste,
und aber im gleichen Augenblick des Erkennens, dem anderen, welcher zuvor schon Selbes
erfuhr, nun gleichgestellt ist.

Es ist und muss daher festgestellt werden, dass das wirklich Surreale nicht in seiner Darstellung
vorhanden ist, sondern sich lediglich im Augenblick des Prozesses des Erkennens zeigt.

In Bezug auf das Objekt, dem Gemälde, muss aber festgestellt werden, dass es selbst reine
Objektivität besitzt, da es aus dem Surrealen, das es unbestreitbar in Besitz hat, keine
Vergänglichkeit zu erwarten hat. Auch hält es das Surreale nicht verborgen, sondern trägt es
offen zur Schau. Es spricht zu uns mit den Worten: „Schau nur gut hin!“

Und manch einer schaut und schaut und geht unwissend, meist kopfschüttelnd nach Hause und ein
anderer im Überschwang der Erkenntnis und dem verlorenen Geheimnis, mit jenem Wissen wie
oben beschrieben, stolzierend von dannen gehend, keinen Deut besser dastehend, weil wenige
der Umstände wissend, gleichsam sie sich jenes aber vorgaukeln, den Wege fort antreten. Das
Bild aber, unantastbar seiner objektiven Darstellung, wird diese auch nicht beim Hereinziehen
der Nacht und der folgenden Dunkelheit verlieren.

Und dann gibt es aber noch die Spielverderber, diejenigen, die da meinen das Geheimnis des
Surrealen gelüftet zu haben und sich mit breiter Brust in den Vordergrund positionieren und
mehr oder minder laut zu posaunen, welches Wissen sie ihr eigen nennen können, verraten sie
es und nehmen denjenigen das Erlebnis der Surrealität, diese selbst zu ergründen und zu
erfahren.

Insofern ist es besser zu denjenigen zu gehören, die ohne Erkenntnis den Blick vom Bilde abwenden,
als das einem das Erlebnis geraubt wurde und man als Gebrochener nach einer geistigen Krücke
sucht, die den Schmerz zu lindern hilft. Linderung aber wird nicht eintreten, denn durch das
objektive Vorhandensein der Surrealität keine Heilung stattfinden kann. Sie drückt vielmehr
weiter auf die gerissene Wunde und bei jedem weiteren Blick auf das Bild erfährt die Gewissheit
auf das Verlorene einen neuen Anfang.

Also – man halte tunlichst seinen Mund und prahle nicht, sondern genieße im Stillen und lasse
andere selbst die Erfahrung machen.





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